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Darfs ein bissi mehr sein?


Bremst du dich noch oder lebst du schon?

Das Thema des heutigen Stopping Movement Trainings war 100% geben. Das Tempo war schnell, die Größe der Bewegungen groß und zwischen den Liedern gab's nur kurze Pausen. Wir sind an unsere Grenzen gegangen. Wieviel geht noch? Wann kollabiere ich? Doch – to be honest – noch bevor ich annähernd an meine physischen Grenzen gekommen bin, hat mein Verstand schon eingesetzt: "Musst ja nicht 100% geben! 80% reichen – merkt eh niemand." Also habe ich meine Power reduziert, damit es sich „ausgeht“. Damit habe ich aber auch meine Energie gedrosselt. Es war halb so lustig, ich wurde müde und mir sind kaum neue Bewegungen eingefallen. Also hab ich das „Bremsen“ gestoppt und wieder alles gegeben. Meine Energieressourcen waren natürlich nicht aufgebraucht – im Gegenteil. Mein Energielevel war höher. Mein Körper freute sich und vibrierte vor Kraft und Neugierde – er (ich) wollte noch mehr.


Ein Schutzmechanismus

Auch im Alltag kenne ich diesen Mechanismus. „Ich fahre jetzt noch die eine Piste runter, aber dann hören wir auf. Es wird schon zu viel!“ oder „Die eine Geschichte erzähl ich noch, aber dann halte ich mich zurück, sonst werde ich den anderen mit meinem Gequassel zu viel! oder „Ich freu mich nur ein bissi über das Treffen mit meinem Süßen, wer weiß vielleicht kommt was dazwischen!“

Offenbar will mich mein Verstand davor beschützen mich zu verausgaben, enttäuscht oder den anderen zuviel zu werden. Halte ich mich zurück, bleibe ich safe. Ich komme nicht einmal in die Nähe meiner Grenzen. Aber halte ich mich nicht dran habe ich meistens richtig viel Spaß. Dann quassel ich halt. An einem anderen Abend hab ich vielleicht eh nichts zu erzählen. Dann fahr' ich halt noch die nächste Piste runter, wenn's wirklich nimmer geht, merke ich es sowieso. Dann freu ich mich eben unbändig auf meinen Süßen. Ich muss die Freude ja niemanden zurückzahlen, wenn was dazwischen kommt und enttäuscht kann ich dann immer noch sein. Es ist ein Schutzmechanismus, aber dient er mir noch? Nein. Dann kann ich ihn doch ablegen oder? Dafür muss ich ihn aber erst gut kennen. Denn ich kann nur das stoppen, was ich auch kenne.


Wann hältst du dich zurück?

Check mal für dich, wann du dich im Alltag zurückhälst. Wann du lieber nicht mit voller Kraft voraus unterwegs bist. Hier gibts eine kleine Schreibübung dazu:

Schreibübung:

Setz dich hin mit Zettel und Stift und scanne deinen Alltag durch, wann dir das Thema Zurückhaltung versus 100% in deinem Leben begegnet.

  • In welchen Situationen hält

  • st du dich zurück oder bremst du dich? Im Privatleben, in der Arbeit, mit dem Partner, in der Gruppe? Wer ist beteiligt?

  • Was gewinnst du damit?

  • Was verlierst du, wenn du dich zurückhälst?

  • Welche Geisteshaltung steht dahinter?

  • Wie war/ ist das in deiner Familie? War Intensität erlaubt oder war Bescheidenheit eine Zier?

  • Wie wird deine Haltung, dein Körper, dein Gesichtsausdruck, deine Atmung, deine Stimmung, wenn du dich reduzierst?


Alltagschallenge <100%

Jetzt weißt du etwas besser in welchen Situationen du dich minimierst. Achte nun in deinem Alltag auf das Phänomen < 100%. Dann kannst du dich entscheiden: ich halt mich zurück oder ich geb alles. Then feel the difference!

Nur nicht auffallen!

Die Einstellung hinter dem Leben auf der Bremse ist: „Nur nicht auffallen!“

Als Kinder haben wir mit voller Inbrunst gelacht, gespielt, geschrien, man kann es noch heute auf den Spielplätzen sehen und hören. So waren wir auch! Irgendwann haben wir aber ein fettes NEIN zu unserer lauten, fordernden, energiegeladenen Art bekommen. Als Kinder beziehen wir alles auf uns. Wenn wer mit mir nicht konnte, war das nicht sein Problem, sondern meins. An mir war was falsch – und falsch wollte ich nicht sein. Die 2 üblichen Strategien sind Rebellion und Anpassung, um die es hier geht. Bewege ich mich im Mittelmass, falle ich nicht auf und es kann mir nichts passieren. Bewege ich mich darüber hinaus kann ich anecken, als zu viel erachtet werden, als anstrengend, als Wichtigtuer abgestempelt werden. Dann werde ich ausgegrenzt und davor habe ich Angst. Wir Menschen sind darauf ausgerichtet – hard wired – sozial dazu zu gehören. Und als Kind kann eine Ausgrenzung aus der Familie existenzbedrohend sein.

Heute ist das aber nicht mehr so. Stoppst du nun die kindliche Schlussfolgerung, nur dann dazu zu gehören, wenn du angepasst und nicht zu kraftvoll bist, kommst du immer mehr in dein Potential. Du gehst an deine Grenzen, manchmal erweiterst du sie, manchmal gehst du darüber. Aber du bist in deiner Kraft, in deinem Potential.

Und ja es gibt diese Leute, die ihre Kraft, ihre Präsenz leben. Jeder kennt diese Personen. Manche bewundern wir, manche nerven uns. Aber sie sind ein leuchtendes Beispiel und eine Erinnerung für uns wieder in unser Potential zu kommen.

Als Praktiker der Grinberg Methode haben wir in der Ausbildung gelernt jede Sitzung kraftvoll und in unserem höchsten Potential zu geben. Heute ist es für mich eigentlich undenkbar Sitzungen mit halber Kraft zu geben – was für einen Sinn hätte das?

Es gilt natürlich für unser ganzes Leben. Wir haben nur dieses eine Leben, also wieso sich minimieren? Ja, du darfst ein bissi mehr sein!

 

Mondays are for fresh, powerful starts!

 

Join the Monday Morning Movement Class!

Mo. 17.02.20., 24.02.20, 02.03.20, 9.03.20, 16.03.20, 23.03.20, 30.03.20, *Osterferien*, 20.04.20, 27.04.20, 4.05.20;

von 8:30-9:30

Ort:

In der Praxis Intensiv Leben Millergasse 48 (Eingang EG – Fügergasse 7) A-1060 Wien

Kosten:

10 Einheiten STMT Level 1/1 á 1h………………180,-€/150,-€(Studenten der GM)

Einzelstunden á 20,-€/ 18,-€ (Studenten der GM)

Schnupperstunde frei

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